»LAG Gewaltfreies Zuhause Sachsen e.V.«
Frage 3

Vor dem Hintergrund frauenfeindlicher Einflussnahme: Welche Maßnahmen zur Stärkung der Aus- und Fortbildung von Anwält*innen, Familienrichter*innen und unabhängigen Verfahrensbeiständen - auch im Hinblick auf gewaltsensible Standards - wird Ihre Partei in die Koalitionsverhandlungen mit einbringen?


Antwort von »BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN Sachsen« vom 22.07.2024:

Wir BÜNDNISGRÜNE stellen uns allen antifeministischen Bewegungen entgegen. Durch den zunehmenden Zuspruch von rechtspopulistischen und rechtsextremer Ideologien wird das feministische Frauenbild immer mehr zum Feindbild gewisser Personengruppen. Durch Antifeminismus werden die Errungenschaften der Emanzipation und das Selbstbestimmungsrecht von Frauen in Frage gestellt, was wir mit großer Sorge betrachten. Wir stellen uns klar dagegen und setzen uns weiterhin für die Stärkung der Frauenrechte ein. Wir setzen uns für eine umfassende Stärkung der Aus- und Fortbildung von Anwält*innen, Familienrichter*innen und unabhängigen Verfahrensbeiständen ein, insbesondere im Hinblick auf gewaltsensible Standards. Dazu gehören Maßnahmen wie die Sicherstellung spezifischer Schulungen und Weiterbildungen zu Themen wie häuslicher Gewalt, Kindeswohlgefährdung und interkultureller Sensibilität. Wir streben an, die Sensibilisierung für diese Themen in der Ausbildung zu erhöhen und sicherzustellen, dass Fachkräfte angemessen auf die Bedürfnisse von Betroffenen reagieren können. Es ist wichtig, dass alle Akteure im Rechtssystem über das nötige Wissen und die Fähigkeiten verfügen, um angemessen auf Fälle von Gewalt und Missbrauch zu reagieren und die Rechte und Bedürfnisse der Betroffenen zu schützen. Mir der Einführung von Gleichstellungsbeauftragten in der sächsischen Verwaltung durch unser Gleichstellungsgesetz haben wir zudem Institutionen geschaffen, die sich antifeministischen Tendenzen innerhalb des öffentlichen Dienstes aktiv entgegenstellen können.

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