»Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft Mitteldeutschland«
Frage 1

Laut wissenschaftlichen Prognosen führt der Klimawandel dazu, dass zukünftig längere Trockenperioden und gleichzeitig häufiger Starkregen und Extremwetterereignisse wie etwa Hagelschlag zu erwarten sind. Wie planen Sie, die landwirtschaftlichen Betriebe bei der Anpassung daran zu unterstützen?


Antwort von »BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN Sachsen« vom 07.08.2024:

Wir BÜNDNISGRÜNE sehen die größten Hebel in der Beratung der Landwirtschaftsbetriebe sowie in der Erprobung von Best-Practice-Beispielen in Sachsen, mit Wissenstransfer für eine klimaresiliente Landwirtschaft, die den klimatischen Herausforderungen gewachsen ist. Unter BÜNDNISGRÜNER Regierungsbeteiligung wurde sowohl ein Kompetenzzentrum für Ökologische Landwirtschaft, als auch ein Kompetenzzentrum für Nachhaltige Landwirtschaft initiiert, an denen verstärkt neue Techniken, Anbauweisen oder Haltungsformen erprobt werden, um den Transformationsprozess erfolgreich zu begleiten. Die BÜNDNISGRÜNE Fraktion hat dafür gesorgt, dass dazu die notwendigen Mittel bereitgestellt werden. Klar ist aber auch, dass konservative Kräfte diese Strukturen wieder zurückbauen werden, wenn Bündnis 90/ Die Grünen nicht mehr an Entscheidungsprozessen beteiligt sind. Wichtig ist auch der Schutz vor Wetterereignissen, wie Starkregen oder ausgeprägte Trockenheit. Hecken werden bereits über die Richtlinie Natürliches Erbe als Erosionsschutz gefördert. Diese Förderung werden wir beibehalten. Konkrete Maßnahme in diesem Sinne sind beispielsweise auch Agroforstsysteme, die inzwischen auch gefördert werden können. Hier wissen wir, dass die Möglichkeit zur pünktlichen Antragstellung für alle Maßnahmen essentiell ist und wollen dafür sorgen, dass es nicht noch einmal zu einem verzögerten Verfahren kommt. Zur Anpassung an die teilweise gegenläufigen Wetterextreme braucht klimagerechte Landwirtschaft zudem umfassendes, betriebliches Risikomanagement. Das muss bei Rücklagenbildung, Liquiditätssicherung, Lieferverträgen oder Versicherungen strategisch berücksichtigt werden. Staatliche ad-hoc-Hilfen, wie die aktuell vom Land bereitgestellten Hilfen für die frostgeschädigte Obst- und Weinbauern, können bei außergwöhnlichen Härten notwendig werden. Dies unterstützen wir. Insbesondere im Hinblick auf Schadenspräventionstellen, stellen diese aber keine langfristige Lösung dar. Wir haben als Bündnisgrüne Sorge dafür getragen, dass es entsprechende Richtlinien zur schnellen Hilfe gibt. Wir können an dieser Stelle nicht verschweigen, dass ein sächsischen Finanzministerium die Schädigung vieler Unternehmen billigend in Kauf genommen hat, indem es sich wiederholt sachlichen Lösungen in Notsituationen versperrt hat.

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