Eine Versicherungslösung im Allgemeinen und die konkrete Einführung einer flächendeckend geltenden Mehrgefahrenversicherung im Besonderen ist mit vielfältigen Konflikten verbunden, die gelöst werden müssen. Wir versperren uns nicht einer solchen grundsätzlichen und flächendeckenden Lösung, werben aber ausdrücklich dafür, den gesamten Berufsstand und nicht nur den Sächsischen Landesbauernverband einzubeziehen. Da am Ende alle Betriebe betroffen sein werden, sollen alle Verbände über den perspektivischen Umgang und das Vorgehen mit entscheiden können und eingebunden sein.
Im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik ist eine Förderung des Risikomanagements über eine Finanzierung aus EU- und Landesmitteln als Kofinanzierung möglich. Allerdings stehen die begrenzt verfügbaren Mittel immer in Konkurrenz mit den Mitteln für Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen, investive Landwirtschaftsförderung, Ausgleichszulage, ländliche Entwicklung, Naturschutz etc. Die Priorisierung der Mittelverwendung sollte immer in Abstimmung mit den Wirtschafts- und Sozialpartnern erfolgen.
Darüber hinaus ist eine Verstärkung der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten des Landesamts für Umwelt, Geologie und Landwirtschaft zu Fragen der Klimaanpassung und des daraus folgenden betrieblichen Risikomanagements wichtig. Wir wollen Wissenstransfer sowie Beratung aufbauen und erweitern. Ein praxisnahes Netzwerk mit Pilotbetrieben zu Themen des Klimawandels und der Klimaanpassung sichert die Übertragbarkeit der Erkenntnisse in die betriebliche Praxis. Mit Blick auf die erwartbar häufiger auftretenden Trockenperioden sind weitere pflanzenbauliche und technologische Forschungsprojekte zur Erhöhung eines möglichst ganzjährigen wirksamen Wasserrückhalts in der Fläche und Vermeidung unproduktiver Verdunstung notwendig.
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