Der Forderung stimmen wir BÜNDNISGRÜNEN grundsätzlich zu. Eine Reduzierung der Tierhaltung ist nicht nur für konsequenten Klima- und Biodiversitätsschutz notwendig, sondern im Übrigen oft auch ein Schritt, der eine Verbesserung des Tierwohls ermöglicht. Durch einen stärkeren Fokus auf Selbstversorgung und eine Orientierung weg von der Produktion für den Export ist eine Absenkung des Bestands durchaus möglich. Um diese Ziele zu erreichen, setzen wir uns für eine Reihe von Maßnahmen ein. Dazu gehört eine Tierwohl-Nutztierstrategie. Ein entscheidender Schwerpunkt ist dabei für uns die flächengebundene Nutztierhaltung, sodass, je nach verfügbarer Betriebsgröße und Weidefläche, nur eine bestimmte Tierzahl zugelassen ist. Dies würde auch die Nitratbelastung des Grundwassers (deren Überwachung wir durch ein gut ausgebautes Messnetz weiterhin absichern wollen) absenken. Mit Ausstiegsförderprogrammen im Agrarbereich wollen wir Betriebe unterstützen, ihre Tierzahlen zu reduzieren. Außerdem sollen Tiertransporte in Drittstaaten verboten und stattdessen der Wiederaufbau regionaler Schlachtstrukturen sowie die Optionen Weideschuss und hofnahe und mobile Schlachtungen unterstützt werden.
Auch beim Tierfutter setzen wir auf heimische Produktion (statt auf Sojaimporte, für deren Anbau wertvolle Regenwaldflächen gerodet werden). Durch mehr Regionalität wächst die Verbindung der Konsument:innen zu den Lebensmitteln und somit auch die Wertschätzung für sie. Unterstützend wollen wir außerdem eine Ernährungsstrategie voranbringen, die pflanzliche, saisonale und regionale Ernährung stärkt und ein entsprechendes Angebot in öffentlichen Kantinen (wie beispielsweise in Krankenhäusern, Schulen, Kitas und Justizvollzugsanstalten) fördert. Dadurch können neue Arbeitsplätze in den Bereichen Landwirtschaft, im Umweltschutz und in der Nahrungsmittelproduktion entstehen. Lokale und nachhaltige Agrarsysteme, die auf angepasste tierische Produkt und eine umweltfreundliche Bewirtschaftung setzen, sind zudem widerstandsfähiger gegen globale Markt- sowie immer häufiger auftretende Klimaschwankungen.
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