»Kinder- und Jugendring Sachsen e.V.«
Frage 9

Es ist wichtig, dass jeder junge Mensch mit seinen Anliegen, Fragen und auch Problemen ernst und wahrgenommen wird. Dafür braucht es flächendeckend, verschiedene und gut ausgebildete Ansprechpersonen. Was planen Sie, um dem Fachkräftemangel in der Jugend(verbands-)arbeit wirkungsvoll zu begegnen?


Antwort von »BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN Sachsen« vom 31.05.2024:

Uns ist bewusst, dass besonders in ländlichen Gebieten die Gewinnung von geeigneten Fachkräften eine Herausforderung darstellt. Wir BÜNDNISGRÜNE setzen uns dafür ein, landesweit gültige Mindeststandards zu etablieren. Dabei setzen wir auf die Weiterentwicklung der Jugendpauschale und eine auskömmliche institutionelle und gut ausgestattete Förderung, um die soziale Arbeit zu stärken. Langfristig soll die Jugendverbandsarbeit grundfinanziert werden, was die Beschäftigung von Verwaltungspersonal ermöglicht und somit Ressourcen für die direkte Arbeit mit jungen Menschen freigibt. Um dem Fachkräftemangel zu begegnen, muss es ein breites und attraktives Angebot an Ausbildungsgängen geben. Die Duale Ausbildung gilt es zu stärken, zudem muss sie auf die Lebensrealität der jungen Menschen wie auch der Einrichtungen zugeschnitten sein. Ziel ist es, dass für eine inklusive Jugendhilfe perspektivisch zudem zusätzliche Studienplätze für die Ausbildung von Verfahrenslotsen geschaffen werden. Mit der Einführung der Dualen Hochschule ab dem 01. Januar 2025, die die Prinzipien der heutigen Berufsakademie übernimmt, ergeben sich neue Chancen. Einrichtungen können Praxispartner der Hochschule werden, und eine bestimmte Anzahl von Studienverträgen anbieten bzw. abschließen, welche die Hochschule entsprechend bereitstellt. Für uns ist klar: Um Fachkräfte zu gewinnen und zu sichern müssen wir auch an den allgemeinen Rahmenbedingungen für die berufliche Teilhabe von Arbeitnehmer*innen ansetzen. Hier geht es insbesondere um die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie z.B. durch flexible Arbeitszeitmodelle, den Ausbau der Kinderbetreuung und, insbesondere im ländlichen Raum, den Ausbau des ÖPNV sowie ein attraktives Umfeld für soziale, gesellschaftliche und kulturelle Teilhabe.

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