»Verband Familienarbeit e.V.«
Frage 3

3. Was halten Sie von der „Lohnersatzfunktion“ des Elterngeldes, die die Betreuung eines Kleinkindes wie Krankheit oder Arbeitslosigkeit behandelt, statt als Arbeit zu betrachten? Nach unserer Überzeugung ist die elterliche Kinderbetreuung heute eine Arbeit im Dienst für die ganze Gesellschaft.


Antwort von »BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN Sachsen« vom 18.07.2024:

Wir finden, dass Kindererziehung eine wichtige Arbeit ist, die für die ganze Gesellschaft wertvoll ist. Eltern leisten viel für ihre Kinder, und diese Arbeit muss angemessen anerkannt werden. Leider wird diese Arbeit noch oft allein oder überwiegend von Frauen geleistet; ist nicht sichtbar und wird nicht bezahlt. Viele Frauen arbeiten in Teilzeit und verdienen dadurch weniger, was später zu einer niedrigen Rente führt. Deshalb setzen wir uns dafür ein, dass Beruf und Kindererziehung besser vereinbar sind. Dafür brauchen wir gute Bedingungen wie: - Ein Arbeitsumfeld, das Betreuung unterstützt. - Flexible Arbeitszeiten. - Erleichterungen beim Wiedereinstieg in den Beruf, besonders für Alleinerziehende. - Zuverlässige und hochwertige Kinderbetreuung. - Einen guten öffentlichen Nahverkehr. - Gleiche Bezahlung für Frauen und Männer. Das grün geleitete Sächsische Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung (SMJusDEG) hat einen Maßnahmenkatalog vorgelegt. In den drei Handlungsfeldern werden Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Berufstätigkeit mit Familien- und Pflegeaufgaben aktiv vorangebracht. Mit dem Gleichstellungsgesetz des SMJusDEG geht der Freistaat als Arbeitgeberin mit gutem Vorbild voran und ermöglicht durch neue Regelungen für mobiles Arbeiten und flexiblere Arbeitsbedingungen eine bessere Vereinbarkeit mit Care- und Lohnarbeit. Das Elterngeld ist eine wichtige Unterstützung für Eltern. Wir möchten das Elterngeld verbessern, damit mehr Eltern Elternzeit nehmen können. Unsere Ideen sind: - Die Partnermonate um einen Monat verlängern. - Den Bezugszeitraum des Elterngeldes verlängern. - Eltern von Frühchen besser unterstützen. - Den Kündigungsschutz nach der Elternzeit um drei Monate verlängern. - Das Elterngeld auf 24 Monate ausweiten: Pro Elternteil je acht Monate, weitere acht Monate flexibel. - Anreize schaffen, damit Väter mehr in die Betreuung eingebunden werden. - Nach der Geburt eines Kindes soll ein Elternteil zwei Wochen bezahlt freigestellt werden können. - Die Kinderkrankentage auf 15 Tage pro Elternteil pro Jahr erhöhen. Durch diese Maßnahmen wollen wir erreichen, dass sich Eltern die Betreuung und Erwerbsarbeit gerechter aufteilen können.

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