Trotz Verbesserungen in den letzten Jahren ist der Personalschlüssel in sächsischen Kindertageseinrichtungen aus BÜNDNISGRÜNER Sicht nicht ausreichend. Laut Gesetz kommen derzeit fünf Unter-Dreijährige (Krippe) bzw. 12 3- bis 6-Jährige (Kindergarten) auf eine Fachkraft. Doch in der Alltagspraxis muss sich eine Fachkraft häufig um mehr Kindern kümmern. Wir streben an, den Personalschlüssel zu senken und gleichzeitig transparenter zu machen. Wir wollen Fachkräfte trotz sinkender Kinderzahlen halten, um gezielt in die Qualität frühkindlicher Bildung zu investieren. Ein Zielmodell wäre der Schlüssel von 1:4 in der Krippe, 1:10 im Kindergarten und 1:16 im Hort. Wichtig ist vor allem, die Berechnungsgrundlage anzupassen: Ausfallzeiten wegen Urlaub, Krankheit oder Weiterbildung, regelmäßige Vor- und Nachbereitungszeit sowie Praxisanleitung wollen wir umfangreicher im Personalschlüssel berücksichtigen, um die Betreuungsrelation im Alltag zu verbessern.
Um die Lebensverhältnisse im Freistaat anzugleichen setzen wir uns für eine Deckelung der Elternbeiträge und für einheitliche Ermäßigungs- und Befreiungstatbestände sachsenweit ein.
Es ist mit BÜNDNISGRÜNER Beteiligung gelungen, die Erzieher:innen-Ausbildung an weiteren Fachschul-Standorten anzubinden und die Zahl von rund 2.000 Absolvent:innen pro Jahr zu verstetigen. Die Ausbildung ist inzwischen schulgeldfrei.
Mittelfristig ist das Finanzierungssystem für die Kindertageseinrichtung neu zu ordnen und die vielen „Teilpersonalschlüssel“ ohne Abstriche in einer Grundfinanzierung zusammenzuführen. Mit einem Stufenplan bis 2035 wollen wir eine langfristige Perspektive zur Verbesserung der Qualität in der Kindertagesbetreuung aufzeigen.
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