»LandesSchülerRat Sachsen«
Frage 9

Vorrede: In den letzten Jahren ist der Ausbau der Schulsozialarbeit stagniert und hat in den letzten Monaten sogar Kürzung erfahren müssen. Welche Maßnahmen will Ihre Partei ergreifen, um die mentale Gesundheit von Schüler*innen zu sichern, insbesondere durch Schulsozialarbeit und Schulpsychologie?


Antwort von »BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN Sachsen« vom 21.05.2024:

Schule braucht Schulsozialarbeit, denn Schule ist mehr als Unterricht. Wir BÜNDNISGRÜNE haben uns lange für ein Landesprogramm Schulsozialarbeit eingesetzt. Unser Ziel ist es, allen Kindern und Jugendlichen die bestmögliche Unterstützung in ihrem schulischen Umfeld zu bieten. Seit der Einführung im Jahr 2017 haben wir kontinuierlich an der quantitativen Ausweitung und der qualitativen Weiterentwicklung der Schulsozialarbeit gearbeitet. Betrug der Etat für das Landesprogramm 2017/18 noch 15 Mio. € jährlich, gab es 2019/20 mit 30 Mio. € pro Jahr bereits eine Verdopplung; zuletzt wurde der Mittelansatz auch im aktuellen Doppelhaushalt erhöht. Aus Landesmitteln wird aktuell an etwa einem Drittel der sächsischen Schulen Schulsozialarbeit finanziert. Dabei ist und bleibt Schulsozialarbeit grundsätzlich eine Leistung der Jugendhilfe und damit eine kommunale Pflichtaufgabe. Dem Konsens folgend, dass Schulen nicht nur Lern-, sondern Lebensorte sind, werden wir uns dafür einsetzen, dass das Land die Kommunen auch künftig umfangreich unterstützt. Im kommenden Doppelhaushalt muss der Gesamtetat für die Schulsozialarbeit deutlich erhöht werden, damit es in den kreisfreien Städten und Landkreisen nicht zu einem Abbau von Angeboten kommt. Beim Ausbau des Landesprogramms drängen wir darauf, dass die tatsächlichen Bedarfe vor Ort stärker berücksichtigt werden, weniger die Schulart oder die Trägerschaft einer Schule. Außerdem legen wir Wert auf Konstanz und Qualität, denn Schulsozialarbeit ist Beziehungsarbeit und braucht Verlässlichkeit und Vertrauen. Die Zahl der Schulpsycholog*innen wurde zuletzt zwar deutlich gesteigert, dennoch sehen wir – insbesondere in Folge der Corona-Pandemie – einen massiven Beratungs- und Unterstützungsbedarf bei sächsischen Kindern und Jugendlichen. Ein multiprofessionelles Team an Schule ist auch hier notwendig, denn es schafft nicht nur Entlastung für die Lehrkräfte, sondern ermöglicht auch einen ganzheitlichen Blick auf die/den einzelne*n Schüler*in. In Anbetracht der Vielfalt und Schwere der Krisen unserer Zeit muss das Thema mentale Gesundheit der Kinder und Jugendlichen stärker in den Fokus gerückt werden.

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