Weiterbildung und lebenslanges Lernen sind essenziell geworden, um die Transformationsprozesse des 21. Jahrhunderts bewältigen zu können – individuell wie gesamtgesellschaftlich. Zwar werden auch die Träger der allgemeinen Weiterbildung über das Weiterbildungsgesetz finanziell gefördert, eine individuelle Unterstützung oder einen Rechtsanspruch auf Freistellung für nicht-berufsbezogene Weiterbildung gibt es in Sachsen (und in Bayern) indes nicht. Mit einem Bildungsfreistellungsgesetz könnten Unternehmen von neuen Kenntnissen und Fähigkeiten ihrer Mitarbeiter*innen profitieren, auch über den aktuellen Beruf hinaus. Das ist angesichts des Strukturwandels und den notwendigen Anpassungsprozessen besonders wichtig und daher im gesellschaftlichen Interesse. Ein Anspruch auf Bildungsurlaub stärkt außerdem das Ehrenamt, denn in vielen Bereichen müssen sich Ehrenamtliche regelmäßig fortbilden und tun dies derzeit oftmals in ihrer Freizeit, z.B. als Trainer*innen im Sportverein oder bei der freiwilligen Feuerwehr. Unabhängig von wirtschaftlicher Verwertungslogik ist auch allgemeine und politische Weiterbildung ein Gewinn, denn unsere Demokratie braucht informierte, mündige Bürger*innen. Aus unserer Sicht muss ein Bildungsfreistellungsgesetz fester Bestandteil der Weiterbildungsstrategie werden, die derzeit erarbeitet wird.
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