Die Frage berührt sowohl rechtliche als auch wirtschaftliche Aspekte.
Der § 6 Nr. 4 StBerG beschränkt aktuell die Tätigkeiten von Buchhaltern im Bereich der steuerlichen Beratung. Buchhalter dürfen aktuell keine Steuererklärungen erstellen oder direkt in steuerliche Angelegenheiten eingreifen, was die Erstellung von Umsatzsteuervoranmeldungen einschließt. Diese Restriktionen basieren auf dem Schutz der Steuerberatungsberufe und der Sicherstellung einer hohen Beratungsqualität.
Argumente für die Anpassung der Befugnisse
Entlastung von Steuerberatern: Durch die Ausweitung der Befugnisse könnten Buchhalter die Steuerberater entlasten, die sich auf komplexere steuerliche Angelegenheiten konzentrieren könnten. Durch eine Entlastung kann die pünktliche Voranmeldung optimiert und Säumniszuschläge bei Verspätungen abgemildert werden.
Mehr Flexibilität für kleine Unternehmen: Viele kleine und mittelständische Unternehmen (KMUs), insbesondere Start-Ups, suchen kostengünstigere Lösungen für ihre Buchhaltung. Selbständige Buchhalter könnten hier eine effizientere und flexiblere Unterstützung bieten.
Bündnis 90/Die Grünen haben sich in der Vergangenheit schon für eine Modernisierung und Anpassung der gesetzlichen Regelungen in verschiedenen Berufsfeldern ausgesprochen. Wir wollen die Chancengleichheit fördern und kleine und mittlere Unternehmen sowie Gründer unterstützen. Wir stehen daher positiv Vorschlägen gegenüber, wie die Bürokratie abzubauen und der Zugang zu Dienstleistungen für KMUs erleichtert werden kann.
Die Anpassung der Befugnisse selbständiger Buchhalter und Bilanzbuchhalter kann zusammengefasst mehrere Vorteile bieten, wie die Entlastung von Steuerberatern, die Unterstützung von KMUs und die Förderung einer modernen und flexiblen Dienstleistungslandschaft. Dabei ist es jedoch wichtig, weiterhin die Qualität und Zuverlässigkeit der steuerlichen Dienstleistungen sicherzustellen, weshalb auch entsprechende Qualifikationen und Prüfungen für Buchhalter notwendig wären.
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