»Gefangenen-Gewerkschaft/Bundesweite Organisation«
Frage 5

Übergangsmanagement: Welche Maßnahmen plant Ihre Partei, um die Wiedereingliederung von Gefangenen in die Gesellschaft nach der Haft zu erleichtern und die Rückfallquote zu senken?


Antwort von »BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN Sachsen« vom 09.08.2024:

Wir BÜNDNISGRÜNE sind der Meinung, dass Resozialisierung nicht an der Gefängnispforte enden darf. Sie ist Aufgabe unserer gesamten Gesellschaft. Wir sprechen uns für ein abgestuftes Vollzugsmodell aus, wonach Inhaftierte in der Regel vor der Entlassung in den offenen Vollzug kommen, welcher hilfreich für das Wiedereinfinden im öffentlichen Leben ist. Darüber hinaus ist Sachsen Vorreiter im Bereich des Vollzugs in freien Formen. Diesen wollen wir weiter ausbauen und die Angebote landesweit zur Verfügung stellen. Außerdem fordern wir die Einrichtung wohnortnaher sozialer Integrationszentren, in welchen alle an der Resozialisierung mitwirkenden Institutionen gebündelt und gefördert werden. Wir unterstützen zudem das Prinzip Housing-First, wonach Menschen eine Wohnung bereitgestellt wird, damit sie zunächst das eigene Leben ordnen können. Durch Vereinbarungen mit den Gemeinden soll kontinuierlich Wohnraum für Haftentlassene aus dem kommunalen Wohnungsbestand zur Verfügung gestellt werden. Um die Rückfallquote bei Straftäter*innen zu reduzieren, müssen psychosoziale Versorgung und Suchttherapie nach der Haft gewährleistet sein. Daher wollen wir die gesetzlichen Grundlagen für die Ausweitung und Förderung dieses Übergangsmanagements schaffen. Grundsätzlich stehen wir dabei auch für die kontinuierliche Kooperation und gute finanzielle Ausstattung der freien Straffälligenhilfe.

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