»Sächsischer Lehrerverband im VBE«
Frage 1

Welche langfristigen und überparteilichen Maßnahmen plant Ihre Partei, um der kontinuierlichen Qualitätssicherung, bei gleichzeitig wachsenden Herausforderungen wie Integration und Inklusion, in den Bildungseinrichtungen gerecht zu werden.


Antwort von »BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN Sachsen« vom 26.03.2024:

Wir BÜNDNISGRÜNE wollen beste Bildung für alle ermöglichen. Dabei sehen wir Diversität an Schulen als Bereicherung. Es ist unser Auftrag, für alle Kinder und Jugendlichen den Zugang zu Bildung zu sichern, unabhängig von Herkunft, Familiensprache oder einer möglichen Beeinträchtigung. Um wohnortnah eine inklusive Beschulung in allen Förderschwerpunkten abzusichern, wollen wir die eingerichteten Kooperationsverbünde verstetigen. Außerdem setzen wir uns dafür ein, dass inklusiv arbeitende Schulen pauschale Zuweisungen erhalten, die sie nach Bedarf vor Ort in zusätzliche räumliche oder personelle Kapazitäten investieren können – in Ergänzung zu Gewichtungsfaktoren bei der Klassenbildung und Integrationsstunden, die oft genug nicht mehr (vollumfänglich) in der Praxis ankommen. Neu zugewanderte Kinder und Jugendliche sollen so schnell wie möglich einer Schule zugewiesen werden, wobei wir grundsätzlich am dreistufigen Integrationskonzept festhalten. Wir begrüßen neue Formate wie das Bildungsangebot „Lernen durch Praxis“, um Jugendlichen mit Migrationshintergrund und stark unterbrochenen Bildungsbiographien eine sinnvolle Perspektive hinsichtlich Ausbildung und Arbeit zu eröffnen. Wir wollen insgesamt die Eigenständigkeit der Schulen stärken und ihnen mehr Befugnisse bei der Budgetbewirtschaftung einräumen. Die Servicestelle für besondere Bildungsangebote im Landesamt für Schule und Bildung wollen wir dabei verstetigen und bei Bedarf ausbauen. Das Unterstützungssystem Schulentwicklung soll ausgebaut werden und Supervision, Prozessbegleitung sowie interne und externe Evaluation umfassen. Die Aufgabe der Unterrichts- und Schulentwicklung wurde lange mit Verweis auf knappe Ressourcen vernachlässigt. Deshalb haben wir den Beteiligungsprozess „Bildungsland Sachsen 2030“ ausdrücklich begrüßt. Nun erwarten wir, dass die Empfehlungen und Hinweise tatsächlich für eine Weiterentwicklung des sächsischen Bildungssystems genutzt werden. Dies gilt vor allem für eine zukunftsfähige Pädagogik, Lern- und Prüfungskultur. Wir BÜNDNISGRÜNE wollen moderne, gerechte und demokratische Schulen und werden uns weiter für ein hochwertiges, chancengerechtes und inklusives Bildungssystem einsetzen.

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