»Landesjagdverband Sachsen e.V.«
Frage 5

Seit geraumer Zeit läuft die Diskussion im Rahmen des klimagerechten Waldumbaus zwischen den Positionen „Wald vor Wild“ und „Wald mit Wild“. Welche Position vertreten Sie und wie sehen es, hierfür ein sog. Verbissgutachten zur Bewertung des Zustandes der Waldverjüngung als Grundlage zu verwenden?


Antwort von »BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN Sachsen« vom 26.06.2024:

Wald und Wild sind kein Widerspruch. Ein wichtiger Faktor für den langfristigen Erhalt zukunftsfähiger Waldstrukturen ist auch die Anpassung regional überhöhter Schalenwildbestände auf ein waldverträgliches, an die Lebensraumkapazität angepasstes Maß. Artenreiche baum-, strauch- und krautartenreiche Wälder bilden die Lebensräume für gesunde und artenreiche Wildtierbestände mit ausreichend Deckung und Äsung. Deshalb schließen sich die Bestrebungen hin zum Waldumbau und gesunden Wildbeständen nicht aus. Dabei ist eine ökologisch verträgliche Wildtierpopulation anzustreben. Die Nutzung von Verbissgutachten zur Bewertung des Zustandes der Waldverjüngung ist ein wichtiges Instrument und bietet eine Grundlage für Entscheidungen im Waldmanagement. Diese Gutachten können Aufschluss darüber geben, ob natürliche Verjüngungsprozesse ausreichend stattfinden können oder ob der Wildbestand reduziert werden muss. Das Ziel ist eine Balance zwischen Waldentwicklung und Jagd zu finden.

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