»Landesjagdverband Sachsen e.V.«
Frage 8

Der Staatsbetrieb Sachsenforst setzt sich immer stärker ideologiegetrieben für eine signifikante Reduktion des wiederkäuenden Schalenwilds (Rot- und Rehwild) ein. Schonzeiten für das Wild sollen zu diesem Zweck reduziert werden. Welche Position nehmen Sie zum Schutz des heimischen Rotwildes ein?


Antwort von »BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN Sachsen« vom 26.06.2024:

Die Kulturlandschaft in Deutschland ernährt mehr Reh- und Rotwild als ursprüngliche Naturlandschaften. In Deutschland gehören die Rehwildbestände mit zu den höchsten in Europa. Rehwild ist in ganz Deutschland, in urbanen und ländlichen Gebieten anzutreffen. Ihre hohe Populationsdichte führt jährlich zu etwa 200.000 Verkehrsunfällen. Wildunfälle verursachen Schäden, die sich auf eine rund eine Milliarde Euro jährlich belaufen. Die wirtschaftlichen und menschlichen Kosten sind sehr hoch und erfordern effiziente Lösungen, die nicht ideologisch getrieben sind. Ein wesentlicher Aspekt dieser Problematik ist das Management der Jagdgebiete. Jagdrevieren kommt eine bedeutende Rolle zu, da sie nicht nur den Rehwildbestand regulieren, sondern auch andere Wildarten. Das Rotwild, das größte in Deutschland vorkommende Wildtier, ist glücklicherweise in seinem Bestand nicht gefährdet. Dank gezielter Schutz- und Jagdmaßnahmen, wie die Aufhebung von Schalenwildbewirtschaftunggebieten seit 2012, hat sich seine Population stabilisiert. Es ist wichtig, dass das Management der Wildbestände pragmatisch und auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basiert. Die Jagd spielt hierbei eine zentrale Rolle, nicht nur zur Bestandsregulierung, sondern auch zur Reduzierung von Wildschäden und zur Förderung einer ausgewogenen Waldökologie. Nur durch ein ausgewogenes Management kann sichergestellt werden, dass sowohl stabile Populationen gesichert bleiben, als auch die Interessen der Flächeneigentümer, der Verkehrssicherheit, der Landwirtschaft und Forstwirtschaft, sowie die der Jäger berücksichtigt werden.

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