»Kulturpolitische Gesellschaft e.V., Landesgruppe Sachsen«
Frage 2

Die Gesellschaft steht vor großen Veränderungsprozessen, so auch der Kulturbereich. Krisen treffen ihn genauso wie allgemeine Herausforderungen, z.B. der bereits einsetzende Fachkräftemangel. Wie unterstützen Sie die anstehenden Transformationen in sächsischen Kultureinrichtungen?


Antwort von »BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN Sachsen« vom 26.06.2024:

Uns BÜNDNISGRÜNEN ist bewusst, dass die Gestaltung der Transformationen in verschiedenen Feldern kultureller Praxis sowohl auf eine stabilisierende und entwicklungsförderliche Kulturfinanzierung angewiesen ist, als auch durch eine aktiv unterstützende und moderierende Kulturpolitik des Freistaates gestärkt werden kann. Deshalb wollen wir den kulturpolitischen Austausch zwischen Kulturschaffenden, Verbänden, Politik und Verwaltung zur langfristigen Sicherung einer zukunftsfähigen und vielfältigen Kulturlandschaft ausbauen, insbesondere zu den Themen faire Vergütung, Publikumsstrategien, kooperative Strukturen, Diversität, Klimaschutz, Digitalität und Fachkräftemangel. Unser Ziel ist es, ergebnisorientiert und auf Augenhöhe mit der sächsischen Kulturszene zusammenzuarbeiten und Anpassungsschritte im Rahmen landesweiter kulturpolitischer Strategien zu erarbeiten. (Zur Weiterentwicklung von Förderprogrammen, vgl. Frage 31.6) Um die Rahmenbedingungen für den gemeinsamen Prozess zu verbessern, wollen wir eine Arbeitsstelle für die spartenübergreifende Zusammenarbeit mit den sächsischen Landeskulturverbänden fördern. Als wichtigen Faktor für die Bewältigung des Fachkräftemangels ist das Vergütungsniveau im Kulturbereich zu erhöhen. Um die prekäre Einkommenssituation insbesondere von freien Kulturschaffenden zu verbessern, wollen wir verbindliche Honoraruntergrenzen für kulturelle Leistungen einführen, die durch Kulturförderung des Freistaates finanziert werden. Dies soll bereits ab 2025 in den Richtlinien der Landeskulturförderung umgesetzt werden. Das hat Signalwirkung auch für die kommunale Ebene, mit der wir eine Verständigung über ihre eigenverantwortliche Umsetzung anstreben. Dafür müssen praktikable Regelungen der Verbindlichkeit und Kontrolle in den Förderverfahren gefunden werden und die Budgets seitens des Freistaates und der Kommunen erhöht werden. Um den Einstieg in Richtung einer fairen Vergütung zu schaffen, ist mindestens eine stufenweise Einführung von Untergrenzen und ein schrittweises Aufwachsen der Mittel notwendig.

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