»Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft e.V.«
Frage 3

Welche spezifischen Maßnahmen beabsichtigen Sie, um neue Zielgruppen für Lehramtsstudiengänge zu gewinnen?


Antwort von »BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN Sachsen« vom 17.07.2024:

Die Zahl der Studienplätze wurde inzwischen auf 2.700 erhöht, womit die lehramtsausbildenden Universitäten an der Kapazitätsgrenze sind. Längst schon können nicht mehr alle Studienplätze im Lehramt überhaupt besetzt werden, obwohl in Sachsen 18 Prozent eines Abiturjahrgangs Lehramt studieren – im Bundesschnitt sind es 10 Prozent. Wir müssen neue Wege finden, mehr Lehrer*innen für den sächsischen Schuldienst zu gewinnen. Wir BÜNDNISGRÜNE wollen die Studierendenzahl verstetigen, die Studienerfolgsquote erhöhen, die Lehramtsausbildung weiter regionalisieren und das Studium praxisorientierter gestalten. Studierende und Berufseinsteiger*innen, aber auch Seiteneinsteiger*innen, müssen besser beraten und begleitet werden, etwa durch Mentoring-Programme. Es braucht mehr Zugangsmöglichkeiten zu einer Lehrtätigkeit unter Wahrung des hohen qualitativen Anspruchs, auch für sogenannte Ein-Fach-Lehrkräfte, Fachpraktiker*innen und Lehrkräfte aus dem Ausland. Wir wollen für Lehrkräfte aus den Ausland ein eigenes Anerkennungsverfahren prüfen, zudem sollen geforderte Sprachnachweise ggf. erst zu einem späteren Zeitpunkt im Verfahren nachzuweisen sein, z.B. bei Antritt einer Anpassungsqualifizierung. Ziel ist es außerdem, gezielt Menschen mit Migrationsgeschichte ansprechen, um sie für einen pädagogischen Beruf zu gewinnen. Klar ist für uns: Eine Öffnung für weitere Zielgruppen ist notwendig und angezeigt, darf aber nicht zu einer Entwertung der grundständigen Lehramtsausbildung führen.

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