Die Vielfalt der Landwirtschaftsstrukturen im Freistaat Sachsen ist von entscheidender Bedeutung für die Resilienz und Nachhaltigkeit des Agrarsektors. Die Koexistenz von kleineren und größeren Betrieben, ökologisch und konventionell wirtschaftenden Betrieben sowie Unternehmen im Haupt- und Nebenerwerb bietet eine breite Palette an Angeboten und ermöglicht eine diversifizierte Landwirtschaft, die den Bedürfnissen der Gesellschaft und der Umwelt gerecht wird.
Daher setzen wir uns für ein Sächsisches Agrarstrukturgesetz ein, um überhöhten Bodenpreisen, Bodenspekulation, Flächenkonkurrenzen, dem Höfesterben und der Konzentration auf wenige große Betriebe entgegenzuwirken. Der von CDU, SPD und BÜNDNISGRÜNEN beschlossene Gesetzentwurf wurde in einem breiten Beteiligungsprozess erarbeitet. Die vereinbarten Regeln sind moderat und stellen keinen Eingriff in das Eigentum oder die Freiheit der Berufsausübung dar. Die Regeln stellen aber sicher, dass die Flächenentwicklung nicht vollständig dem unübersehbaren Spiel der freien Kräfte und dem Belieben des Einzelnen zum Schaden der Landwirtschaft überlassen wird. Die Betriebe können bis zur vereinbarten Flächenkonzentrationsgrenze weiterhin wachsen. Für heute bereits größere Betriebe gibt es vollen Bestandsschutz.
Kleine Betriebe spielen eine wichtige Rolle bei der Erhaltung der lokalen Landwirtschaftstraditionen, der Bewahrung von Landschaften und der Versorgung mit regionalen Produkten. Sie fördern auch die Vielfalt in der Produktion und bieten oft Nischenprodukte an, die für die Verbraucher*innen attraktiv sind. Ökologische Betriebe tragen zum Schutz der Umwelt, zur Erhaltung der Biodiversität und zur Reduzierung des Einsatzes von Pestiziden und Düngemitteln bei, während konventionelle Betriebe oft eine höhere Produktionsleistung erzielen können. Es ist wichtig, diese Vielfalt zu erhalten und zu fördern, um eine zukunftsfähige Landwirtschaft zu gewährleisten, die sowohl wirtschaftlichen Erfolg als auch ökologische und soziale Verantwortung in Einklang bringt.
Wir wünschen uns noch mehr Vielfalt in einem ausgewogenen Verhältnis und unterstützen besonders Ökobetriebe, Junglandwirt*innen, Betriebsgründer*innen, bäuerliche Familienbetriebe sowie neue innovative Konzepte, wie das der Solidarischen Landwirtschaft. Wir setzen uns für den weiteren Ausbau des Ökolandbaus und eine nachhaltigere Bewirtschaftung in konventionellen Betrieben ein. Förderprogramme zur Existenzgründung und Hofnachfolge, die wir initiiert haben, wollen wir als einfach zugängliche, unkomplizierte Unterstützung fortführen.
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