»sächsische Landesarbeitsgemeinschaft Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus«
Frage 9

Welche Möglichkeiten sieht Ihre Partei, den Bildungsauftrag in Jugendarbeit, Jugendhilfe und im Rahmen soziokultureller Angebote auch im Hinblick auf politisch-historisches Lernen zu stärken?


Antwort von »BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN Sachsen« vom 17.07.2024:

Neben der engeren Zusammenarbeit mit Schulen ist die Stärkung des politisch-historischen Lernens in der Jugendarbeit ein wichtiges Feld für die Breitenwirksamkeit der Erinnerungsarbeit in Sachsen. Für eine bessere strukturelle Verankerung sind verschiedene Maßnahmen notwendig. Neben der Verfügbarkeit von ortsnahen oder mobilen Angeboten von Initiativen und Gedenkstätten müssen die Formate und Projekte auch an Fachkräfte im Bereich der Jugendhilfe herantragen werden. Es braucht Erleichterungen und Fortbildungsangebote für die Implementierung in der alltäglichen Arbeit. Politisch-historisches Lernen schließt bereits an die gesetzlichen Aufgaben der außerschulischen Jugendarbeit nach §11 SGB VIII an. Eine deutlichere Akzentuierung politischer Bildung einschließlich politisch-historischer Bildung als Arbeitsschwerpunkt im Rahmen der überörtlichen Landesjugendhilfeplanung ab 2026 soll helfen, diese Themen in der Praxis der Offenen (Kinder- und) Jugendarbeit in Jugendhäusern oder Soziokulturellen Zentren besser zu verankern. Uns ist bewusst, dass die Realisierung von vielfältig vorhandenen Lernformaten ganz wesentlich von den allgemeinen finanziellen und personellen Rahmenbedingungen der Jugendarbeit abhängt. Deshalb setzen wir uns für eine bessere Finanzierung in den Landkreisen, landesweit gültige Mindeststandards und die Weiterentwicklung der Jugendpauschale ein – sonst scheitert die Nutzung von Angeboten oftmals schon am zusätzlichen Aufwand für Recherche und Antragstellungen. Soziokulturelle Zentren und Angebote wollen wir als Orte der Gemeinwesenarbeit und der Demokratieförderung stärken und ihre Förderung ressortübergreifend verstetigen.

zurück



Impressum